Fahrradzählung am Beispiel "Hamburg"
Eines der fortschrittlichsten Projekte in Europa – Die Stadt Hamburg nimmt sich den innerstädtischen Verkehr vor und möchte so die Nachhaltigkeit fördern. Die Stadt Hamburg sieht in der Digitalisierung des Verkehrs den Schlüssel für eine verbesserte Verkehrsdynamik. Durch die Erfassung und Analyse von Daten können die Verkehrsbehörden der Stadt bessere Entscheidungen treffen. Ein neuer Datensatz wird mithilfe eines großflächigen Netzwerks aus TELEDYNE FLIR Wärmebildkameras gewonnen.
Die Stadt Hamburg ist überzeugt, dass ein besserer Überblick über die Verkehrsdynamik der Schlüssel zur Lösung des Stauproblems ist. In welchen Teilen der Stadt fließt der Verkehr flüssig und wo kommt es häufig zu Staus? Welche Verkehrsumleitungen sind sinnvoll? Und wie beeinflussen Straßenarbeiten den Verkehrsfluss? Basierend auf diesen Verkehrsdaten möchten die Hamburger Verkehrsbehörden die Verkehrsprognosen verbessern und klügere Entscheidungen in Echtzeit treffen.
Um den hohen Bedarf an Verkehrsdaten zu decken, hat die Hamburg Verkehrsanlagen GmbH (HHVA), der öffentliche Anbieter für Verkehrsüberwachung und Infrastruktur, über 2000 TELEDYNE FLIR Wärmebildsensoren zur Fahrzeug- und Fahrraderkennung bestellt, die bis 2021 an Ampeln und Straßenbeleuchtung angebracht werden sollen. Mithilfe der Kameras können Verkehrsregler die Signalgebung (beinahe) in Echtzeit an die Verkehrsdichte auf der Straße anpassen. Zudem hilft das hohe Volumen an Verkehrsdaten Verkehrsmanagern bei der Verbesserung ihrer Langzeitplanung und der Reduzierung von Engstellen.
Die von den TELEDYNE FLIR Sensoren erfassten Daten werden in die Urban Data Platform eingespeist, eine cloudbasierte Plattform, mit der Benutzer die Daten in Echtzeit auswerten können. Einer der Plattform-Nutzer ist die Hamburger Verkehrspolizei, die die Daten zur Optimierung der Ampelsteuerung und der wesentlich schnelleren Auflösung von Verkehrsbehinderungen, wie ungewöhnlichen Staus oder Straßenbauarbeiten, nutzt.
An 45 Straßenlaternen in ganz Hamburg erfassen TELEDYNE FLIR Wärmebildkameras Daten zum Fahrradverkehr für das Projekt Bicycle Traffic Counting Network. Die Kameras sind an wichtigen Fahrradrouten in der Innenstadt, an Haupteinfahrtsrouten und an Brücken über die Elbe installiert. Hier staut sich der Verkehr aufgrund der wenigen Überquerungsmöglichkeiten besonders.
Die Lage der Zählpunkte im Straßennetz der Stadt ermöglicht den Behörden die Untersuchung von Einflüssen wie dem Wetter, Feiertagen, Großveranstaltungen, Baustellen sowie die Auswirkungen von Verkehrsumleitungen auf das Fahrradverkehrsaufkommen.
Der Stadtverwaltung Hamburg zufolge ist die Erfassung des Fahrradverkehrs mit TELDYNE FLIR Wärmebildkameras äußerst effizient und kostengünstig. In der Vergangenheit wurden die Fahrräder mit Magnetspulen im Boden, optischen Sensoren oder sogar manuell gezählt. TELDYNE FLIR Sensoren können hingegen einfach an der vorhandenen Straßenbeleuchtung montiert werden und den Fahrradverkehr rund um die Uhr erfassen.
Die Stadt Hamburg entschied sich für die TELDYN FLIR ThermiCam 2 – ein integrierter Wärmebildsensor und Detektor für die Erfassung von Fahrzeugen und Radfahrern. Die TELDYNE FLIR ThermiCam 2 benötigt kein Licht. Sie erkennt Kraftfahrzeuge und Radfahrer anhand der von ihnen abgegebenen Wärme. Dadurch kann der Sensor Kraftfahrzeuge und Radfahrer selbst bei Dunkelheit und unter widrigen Wetterbedingungen über große Entfernungen hinweg erkennen. Schatten und starke Sonneneinstrahlung sind ebenfalls kein Problem für den Wärmebildsensor. Diese Bedingungen stellen für herkömmliche visuelle Kameras häufig eine Herausforderung dar. Hamburg kann sich unter jeden Bedingungen auf die Kameras verlassen und so die Kreuzungen rund um die Uhr und bei jedem Wetter genau beobachten.
Ein weiterer wichtiger Vorteil ist, dass Wärmebildkameras die Privatsphäre schützen, die bei visuellen Kameras meist nicht gewährleistet ist. Zwar erkennen Wärmebildkameras ausreichend Details für die Unterscheidung zwischen Fahrzeugarten (TELEDYNE FLIR ThermiCam 2 erfasst Daten zu ca. fünf verschiedenen Fahrzeugklassen), jedoch erkennen sie keine Gesichter oder Nummernschilder.
Die 2.000 Wärmebildkameras in Hamburg unterstützen die Verkehrsbehörden dabei, Verkehrsprognosen zu erstellen, Staus zu reduzieren und bessere Entscheidungen bei der Straßenplanung oder Verkehrsumleitung zu treffen. Flüssigerer Verkehr bietet jedoch einen weiteren Vorteil. Weniger Staus in der Stadt führen automatisch auch zu weniger Leerlaufzeit der Motoren und somit zu einer verbesserten Luftqualität.
Die Bundesregierung hat sich der EU-Initiative für saubere Luft angeschlossen, die strenge Richtlinien für die Verbesserung der Luftqualität in deutschen Städten innerhalb der nächsten zehn Jahre vorgibt. TELDYNE FLIR Sensoren helfen Hamburg und Deutschland dabei, dieses Ziel zu erreichen.